CDU Wachtendonk verliert Vorsitzenden

Wachtendonk · Manuel Basten ist zur Wankumer Wählergemeinschaft (WWG) gewechselt. Er war bei den Christdemokraten erst seit rund zehn Monaten im Amt. Seine Kritik an der Fraktionsführung wird von Joachim Oomen zurückgewiesen.

Seitenwechsel: Manuel Basten hat sein Amt als CDU-Vorsitzender niedergelegt und ist zur WWG gegangen.

WACHTENDONK Wer auf der Homepage der CDU Wachtendonk die Liste der Vorstandsmitglieder aufruft, entdeckt eine Lücke. Wo der Vorsitzende aufgeführt sein müsste, steht „n.n.“ („nomen nescio“, „Name unbekannt“). Der Vorsitz ist vakant. Der bisherige Vorsitzende hat sich nach nur zehn Monaten aus dem Amt verabschiedet und auch der CDU den Rücken gekehrt.

Manuel Basten ist zur Wankumer Wählergemeinschaft (WWG) gewechselt. Bereits im Januar dieses Jahres wurde der 32-Jährige zum Vorsitzenden gewählt, nachdem er 2018 wieder in den CDU-Vorstand eingezogen war. Die Wahl erfolgte nach dem plötzlichen Rücktritt seines Vorgängers. Die Teilnahme an der letzten Mitgliederversammlung war dann auch gleich sein letzter Auftritt im Kreis der CDU-Mitglieder. Gemeinsam mit seinem Sohn in Wankum wohnend, erklärte Basten:
„Das war damals ein sehr gutes Gefühl, von allen anwesenden Mitgliedern mit dieser Aufgabe betraut zu werden. Ich habe großen Respekt für die Arbeit in einer Gemeinde – auch wenn im Nachgang aus meiner Sicht einiges nicht zufriedenstellend gelaufen ist.“

Der Grund für seinen Wechsel selbst? Basten sagt: „Ich habe sehr früh gesagt, dass ich mich auch in die Fraktion einbringen möchte – aber es kam einfach nichts zurück.“ CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Oomen weist diese Kritik zurück: „Wir haben seine Anfragen ganz normal beantwortet“, sagte er auf Anfrage. Von einem Austritt Bastens aus der CDU sei ihm auch nichts bekannt, wohl aber seine erneute Nähe zur WWG.

Basten selbst bleibt diplomatisch. Als Schuldzuweisungen möchte er seine Aussagen nicht verstanden wissen. Als Vater und Sportlehrer belegt Basten frühzeitig das Bedürfnis, sich mit seiner kommunalen Arbeit von seiner eigentlichen CDU-Politik zu lösen.

Auch wenn es den politischen Gegner erfreuen mag: „Ich bin nicht gegangen, um jemanden zu ärgern, sondern weil ich mich auf einem anderen Weg besser aufgehoben fühle.“ Gelegentlich sei es notwendig, auch unbequeme Entscheidungen zu treffen.

Die WWG jedenfalls zeigt sich erfreut, dass Manuel Basten als Neuzugang das Team verstärkt. Die nächste Kommunalwahl steht bevor, und Basten wird als möglicher Kandidat gehandelt – möglicherweise auch für ein Direktmandat.

Ein Schritt, der offenbar bereits in einer offenen Vorstandsrunde der WWG thematisiert wurde. Peter Philipps, Vorsitzender der WWG, sagte dazu: „Neben Manuel Basten werden wir zur Kommunalwahl einige junge, motivierte Leute ins Rennen schicken.“

Ziel sei es, die Reihen der WWG zu stärken. „Aus Sicht der WWG ist das eine Chance, sich in Wachtendonk als Gegenpol zur Mehrheitsfraktion zu etablieren“, so Philipps. Der Bürger wolle greifbare Ergebnisse.

„Wir müssen zeigen, dass es Alternativen zur CDU gibt – sachlich, pragmatisch, kompetent“, kündigt Philipps an. Die bisherigen Erfolge der WWG – wie der Ausbau der Kindertagesstätte oder die Aufwertung des örtlichen Radwegenetzes – seien ein Anfang.

Entscheidend sei am Ende jedoch nicht, ob man das Rathaus von innen oder außen betrachte, „sondern ob mit Mut in die Zukunft von Wankum und Wachtendonk investiert wird.“

Quelle: RP Online

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